Der Volksbund betreibt eine umfangreiche Bildungsarbeit. Ein wichtiger Teil dieser Arbeit ist die Erarbeitung von Geschichts- und Erinnerungstafeln. Sie werden auf Kriegsgräberstätten aufgestellt und sollen die Friedhofsbesucher über den Ort und die Schicksale der Toten informieren. Vor allem will das Projekt den beteiligten Jugendlichen die Geschichte der beiden Weltkriege und des Nationalsozialismus in ihrem Heimatort näher bringen und dadurch Anstöße geben, über die Entstehung von Konflikten und über die Bedeutung des Friedens nachzudenken. Hierzu bezieht man vor allem auch Schulen ein.
Und eben solch eine kooperierende Schule ist die Carl Gotthard Langhans Schule. Im Rahmen der Kooperation haben Schüler der Berufsfachschule Metalltechnik und der Fachgruppe Politik und Geschichte in einem gemeinsamen Projekt Erinnerungstafeln unter anderem für das Gräberfeld Erster Weltkrieg auf dem Friedhof Lindener Straße gebaut. Die Metallbauklassen fertigten mit Unterstützung ihres Lehrers Torsten Hartmann das Gestell an. Daneben haben sich Schüler der Fachgruppe Politik und Geschichte eingehend mit dem Thema beschäftigt und die Tafeln inklusive Texte erarbeitet. Die Geschichts- und Erinnerungstafel ist also in allen Teilen ein Produkt der Carl Gotthard Langhans Schule, eine ideale Verbindung zwischen intellektueller und handwerklicher Arbeit.
Ein besonderes Projekt
„So eine Arbeit gibt es meines Wissens an keiner anderen Schule. Das ist schon eine Besonderheit“, sagt Jens Friedrichs, Fachgruppenleiter Politik und Geschichte und berichtet, dass sich mehr als 100 Schüler an dem Projekt beteiligt haben. Denn hier ging es nicht nur um das Ausarbeiten der Tafeln. Das Gräberfeld auf dem Hauptfriedhof ist auch zu einem Lernort für die Schüler der CGLS geworden, sie haben eine Art Patenschaft übernommen, um sich immer wieder mit dem Thema auseinandersetzen zu können. „Was wir dabei beobachtet haben, ist, dass die Schüler sich wirklich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt haben und es viele Momente gab, in denen sie sehr nachdenklich geworden sind. Sich mit dem Thema zu befassen, hatte auch eine nachhaltige Wirkung. Das ist uns auch sehr wichtig“, so Friedrichs. Und auch für den Volksbund ist die Arbeit der Schüler und die Kooperation mit der Carl Gotthard Langhans Schule wichtig, aber auch nicht selbstverständlich, wie Dr. Rainer Bendick, Bildungsreferent des Volksbundes Braunschweig betont. „Man muss immer auch Schulen finden, die bereit sind, solch eine Kooperation einzugehen und sich eingehend damit zu beschäftigen. Die Arbeit der Schüler ist sehr kostbar, weil sie einerseits die Geschichte wach halten, aber andererseits die Kosten überschaubar machen. Wir sind sehr dankbar für diese Kooperation“, sagt Bendick.
„Wir hoffen, dass diese Arbeit mit der Schule weitergeht und es noch viele Projekte geben wird. Denn nicht nur für die Schüler ist beispielsweise der Hauptfriedhof ein Lern- und Erinnerungsort geworden. Auch viele Besucher gehen einfach über die Grabfelder und informieren sich über die Schicksale dieser Menschen“, ergänzt Axel Gummert, Ortsvorsitzender des Volksbunds in Wolfenbüttel.