Im Rahmen einer Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag informierte der Landkreis Wolfenbüttel über derzeit vier Corona-Verdachtsfälle im Landkreis. Landrätin Christiana Steinbrügge, Gesundheitsamtsleiterin Dr. Monika Schulze-Kökelsum, Dezernentin Gesundheit, Ordnung und Verbraucherschutz Kathrin Klooth sowie erster Kreisrat Heiko Beddig informierten Pressevertreter über den aktuellen Stand.
Eine Braunschweigerin wurde am Dienstagvormittag in einer Wolfenbütteler Arztpraxis auf eine Corona-Infektion getestet. Sie hatte Kontakt zu anderen Patientinnen und Patienten vor und in der Praxis. Am späten Mittwochabend, 4. März, erfolgte eine positive Bestätigung des Tests und die Information an das Gesundheitsamt im Landkreis Wolfenbüttel. Dieses ordnete für Ärztinnen und Personal der Praxis eine 14-tägige häusliche Quarantäne an. Die Patienten werden nun durch das Gesundheitsamt kontaktiert und eine häusliche Quarantäne wird angeordnet. Das Gesundheitsamt wird täglich Kontakt zu diesen Personen halten und den Gesundheitszustand abfragen sowie gegebenenfalls weitere Maßnahmen anordnen. Sollten die Patientinnen und Patienten für das Corona-Virus typische Symptome entwickeln, werden Tests durchgeführt.
Die Braunschweigerin hatte ebenfalls Kontakt zu einem Berufsschüler an der Carl-Gotthard-Langhans-Schule in Wolfenbüttel. Der Schüler war am Donnerstag für drei Stunden in der Schule, bevor er die Schule von sich aus auf den Fall ansprach. Auch hier ordnete das Gesundheitsamt häusliche Quarantäne an. Die positiv auf die Corona-Infektion getestete Frau aus Braunschweig war außerdem mit einer Mitarbeiterin der Landkreisverwaltung in Kontakt. Diese wurde durch ihren Arbeitgeber in die häusliche Quarantäne geschickt, zehn Kolleginnen und Kollegen zudem vorsorglich durch den Landkreis nach Hause geschickt. Tests wurden bei den genannten Fällen bisher nicht durchgeführt. Tests auf Corona-Viren werden grundsätzlich erst dann durchgeführt, wenn bei diesen Personen entsprechende Krankheitssymptome auftreten.
Verdachtsfall nicht bestätigt
Ein vierter Verdachtsfall betrifft einen Schüler der IGS Wallstraße, der nach einer Schulreise nach Italien erkrankt ist. Der Verdachtsfall hat sich nicht bestätigt. Der Test auf den Corona-Virus fiel negativ aus. Die schriftliche Bestätigung des Labors liegt dem Gesundheitsamt nun vor.
Hausarztpraxen telefonisch kontaktieren
Das Gesundheitsamt weist darauf hin, zuerst in der Hausarztpraxis anzurufen, falls der Verdacht auf eine Corona-Viren-Infektion besteht. Dann könne der Fall besprochen werden und, wenn nötig, ein individueller Termin vereinbart werden. Vor allem können notwendige Schutzmaßnahmen für Personal und Patienten getroffen werden.
Maßnahmen
Der Landkreis hat mehrere vorsorgliche Schritte eingeleitet, um das Infektionsgeschehen einzudämmen. So wurde Ende letzter Woche ein Beraterstab einberufen, der aus Mitarbeitern verschiedener Bereiche der Landkreis-Verwaltung und gesundheitlicher Einrichtungen im Landkreis Wolfenbüttel besteht.
Da die Mitarbeitenden des Gesundheitsamtes ihre Arbeit nun auf die Eindämmung des Virus konzentrieren, wird das Gesundheitsamt bis auf weiteres für den Publikumsverkehr geschlossen. Ein Bürgertelefon wurde bereitgestellt: 05331/84-444.