Im Rahmen des 125. Jubiläums der Ortsfeuerwehr Gielde fand die diesjährige Kreisfeuerwehrverbandstagung am gestrigen Samstagvormittag im Festzelt in Gielde statt. Kreisbrandmeister Tobias Thurau dankte zu Beginn der Versammlung Gieldes Ortsbrandmeister, Nils Bremer, für Ausrichtung dieser Veranstaltung und gratulierte der Wehr zu ihrem Jubiläum. 159 Delegierte aus 76 Ortsfeuerwehren waren anwesend. 19 Ortswehren schickten keine Delegierten.
Besonders begrüßte Thurau den stellvertretenden Landrat Julian Märtens, den Gielder Bürgermeister Manfred Dannehl, den Samtgemeindebürgermeister Oderwald Marc Lohmann, den Landtagsabgeordneten Björn Försterling und den Landtags-Vizepräsidenten Frank Oesterhelweg, den Leiter der Betriebsfeuerwehr Asse II Hilmar Umbach sowie Regierungsbrandmeister und Vizepräsident des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen Jürgen Ehlers, Kreisbrandmeister Peine Rüdiger Ernst, Kreisbrandmeister Helmstedt Olaf Kapke, Kreisbrandmeister Goslar Uwe Fricke, den Präsidenten des Motorradclubs „Red Knights“ Michael Pförtner, die ehemaligen Wolfenbütteler Kreisbrandmeister Günter Richtsteig und Joachim Hanisch, die Notfallseelsorgerin Melissa Fricke, den stellvertretenden Leiter der Berufsfeuerwehr Braunschweig Martin Stenz, den Kreisamtsleiter „Ordnung und Verbraucherschutz“ Rüdiger Lehmann, den Kreissachgebietsleiter „Brand- und Katastrophenschutz“ Olaf Glaeske und von der Feuerwehrtechnischen Zentrale des Landkreises Wolfenbüttel den Kreisschirmmeister Andreas Franke.
Nach der umfänglichen Begrüßung folgten die Ehrung verstorbener Feuerwehrkameraden und die Grußworte an die Versammlung. Zunächst sprach für den Landkreis Wolfenbüttel Julian Märtens im Namen der Landrätin seinen Dank an alle Feuerwehrleute und betonte die Wichtigkeit des Ehrenamts und der Zusammenarbeit auf allen Ebenen. Ebenfalls lobende Worte für das Feuerwehrwesen fanden Bürgermeister Manfred Dannehl und Björn Försterling (FDP). Försterling betonte, dass es ihm bewusst sei, dass es bei der Wertschätzung des Ehrenamts und auferlegten Regularien zur Ausübung desselben oftmals nicht zu unterschätzende Differenzen gäbe und lobte neben dem aktiven Feuerwehrdienst besonders das Engagement von Kindern und Jugendlichen in den Feuerwehren. Landtagsvizepräsident Oesterhelweg (CDU) mahnte in seinen Worten an die Versammlung besonders die sich in letzter Zeit steigernde Respektlosigkeit gegenüber Helfern und Einsatzkräften bei der Ausübung ihrer Hilfeleistung an, die mitunter auch in Gewalt übergehe. Regierungsbrandmeister Jürgen Ehlers bezeichnete in seinem Vortrag als größte Herausforderung auch in der Zukunft den Mitgliederbestand an aktiven Feuerwehrleuten und das technische Equipment auf dem Laufenden zu halten.
In den Jahresberichten für das Jahr 2018 ging Kreisbrandmeister Tobias Thurau auf folgende Schwerpunkte ein: Perspektivische Entwicklung des Standortes der Feuerwehr-Technischen-Zentrale, die Indienststellung der Fachzüge Gefahrengut Ost und West, die Verleihung des Sonderpreises „Wolfenbütteler des Jahres“, die Anschaffung von acht Zelten für die Jugendarbeit durch die Curt-Mast-Jägermeisterstiftung, die Einrichtung einer online gestellten Verbandszeitschrift, die Planungen zur Erarbeitung eines eigenen Mal-, Spiele- und Rätselbuches für die Brandschutzerziehung, den Aufbau eines Verbandsarchives, die Umverteilung von Mitteln aus der Feuerschutzsteuer, das von Oesterhelweg angesprochene Thema Respektlosigkeit gegenüber Einsatzkräften sowie die Umstrukturierung des Brand- und Katastrophenschutzes durch das Innenministerium. Abschließend sprach Thurau von insgesamt 2214 abgeleisteten Einsätzen im vergangenen Jahr, was rund 200 mehr seien als 2017. Für diese Leistung dankte er allen derzeit 3116 aktiven Feuerwehrleuten im Landkreis Wolfenbüttel. Etwas intensiver ging Thurau auf den Moorbrand in Meppen ein, zudem auch Teile der Kreisfeuerwehrbereitschaft Wolfenbüttel und die Technische Einsatzleitung des Kreises eingesetzt wurden. „Wir haben sehr gute Arbeit geleistet“, so Thurau, der dabei feststellte, dass es unverzichtbar sei den Katastrophenschutz der Feuerwehren zu stärken und ausfallende Löschgruppenfahrzeuge des Katastrophenschutzes dringend durch den Bund ersetzen zu lassen. „Sicherheit gibt es nicht zum Nulltarif! Sicherheit kostet Geld!“, sagte Thurau und ergänzte: „Eine leistungsfähige Zukunftsgestaltung ist das A und O und muss den verantwortlichen Gremien der Politik auf allen Ebenen bewusst sein.“ Im Jahresbericht der Jugendfeuerwehren ging Torsten Horney auf die Entwicklung der Kinder- und Jugendfeuerwehren ein und zog dazu eine insgesamt positive Bilanz. Kreisausbildungsleiter Sven Dost mahnte den häufigen Verfall von Lehrgängen durch mangelnde Teilnahmebereitschaft an und erläuterte Regularien zum Feuerwehrführerschein, dessen Kosten vom Landkreis getragen werden. Für das Feuerwehr-Erholungsheim des Kreisverbandes „Haus Florian“ in Bad Harzburg sprach dessen Vorsitzender Hartmut Schachteli und lud herzlich ein, die Angebote dieser Einrichtung rege zu nutzen. Geschäftsführer des Kreisfeuerwehrverbandes, Florian Graf, gab den Rechenschaftsbericht ab und ließ sich den Haushaltsplan für 2019 genehmigen. Kassenprüfer Jörg Springer gab den Rechenschaftsprüfungsbericht und beantragte die darauf erfolgte Entlastung des gesamten Vorstandes. Springer schied aus seinem Amt aus und neugewählt wurde dafür Christin Meisner.
Besondere Aufmerksamkeit erfuhr der Tagesordnungspunkt 8 – Ehrungen. Mit der Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen wurden der erste Hauptfeuerwehrmann Hermann Bremer (Klein Flöthe), die ersten Hauptlöschmeister Jörg Wesche (Gielde) und Stefan Runge (Groß Vahlberg), Hauptlöschmeister Dieter Peggau (Hornburg), Brandmeister Henning Schreiber (Neindorf) sowie Löschmeister Rolf Koldziej (Wittmar) geehrt. Ortsbrandmeister Peter Bartels von der Feuerwehr Isingerode wurde das Deutsche Feuerwehr Ehrenkreuz in Bronze verliehen und das Silberne ging an Stadtbrandmeister Olaf Glaeske (Wendessen) und Gemeindebrandmeister (Schladen-Werla) Daniel Zalesinski. Die Ehrenmedaille des Kreisfeuerwehrverbandes Wolfenbüttel erhielten Frank Oesterhelweg und Kreisbrandmeister Tobias Thurau. Zum Versammlungsende wurde bekanntgegeben, dass Andreas Franke als stellvertretender Kreisjugendfeuerwehrwart bestätigt wurde, die Kreiswettkämpfe am 29. Juni in Schöppenstedt stattfinden und der Landesvorentscheid am 22. September in Wolfenbüttel ausgerichtet wird.