Am 10. August fanden die Deutschen Seniorenmeisterschaften im thüringischen Zella-Mehlis statt. Der Laufclub Blueliner war mit einer 3×1.000-Meter-Staffel vertreten und wollte in der Altersklasse der M35 bei der Medaillenvergabe ein Wörtchen mitreden. Im letzten Jahr war eine Laufclub Abordnung auf dem undankbaren 4. Platz gelandet. In diesem Jahr konnte mit Marcel Liebsch, Sebastian Radecker und Dominik Schrader die Bestbesetzung nach Thüringen entsandt werden. Diese sollten es mit den Titelverteidigern der LG Stadtwerke München, dem Vizemeister LG Ohra Energie, der TSG Bergedorf und der Startgemeinschaft Neustadt-Sonnefeld-Staffelstein aufnehmen.
Für Radecker und Schrader war dieser Laufeinsatz komplettes Neuland, waren sie zuvor noch nie eine Staffel gelaufen und bevorzugen Distanzen deutlich jenseits der 1.000 Meter. Eine gute Stunde vor dem Start stand fest, dass der Titelverteidiger aus München nicht antreten würde, damit war ein Schwergewicht weniger auf dem Zettel von Trainer Mario Burger zu finden. Trotzdem hatten die anderen verbliebenen Teams gute Leistungen in der bisherigen Saison geliefert und waren mit verschiedenen 400-Meter-Spezialisten besetzt. Bei der TSG Bergedorf stand kein geringerer als Ingo Schulz im Aufgebot, der bei der Weltmeisterschaft 2001 in Edmonten über 400 Meter die Silbermedaille (44,87 Sekunden) für Deutschland gewann und sich bei den Europameisterschaften 2002 in München die Goldmedaille in 45,14 Sekunden sicherte.
Marcel Liebsch als Startläufer des Trios hatte die Aufgabe möglichst lange in der Spitzengruppe mitzulaufen und die Lücke auf die vorderen Plätze klein zu halten. Der Läufer der Startgemeinschaft Liebsch setzte seine Vorgabe gut um und lief bis 300 Meter vor der Übergabe unmittelbar hinter den beiden anderen Teams, erst dann wurde das Tempo zu schnell und eine Lücke von knapp 10 Metern wurde gerissen. Mit der Übergabe an Sebastian Radecker ging nun der schnellste Läufer des Laufclubs auf die zweieinhalb Stadionrunden. Radecker schaffte es innerhalb weniger Meter mit seinem unkonventionellen Laufschritt die Lücke nach vorne zu schließen und ging nach 200 Metern an den Läufern von Bergedorf und Ohra vorbei. Mit deutlichem Vorsprung konnte Sebastian Radecker auf den Wolfenbütteler Schlussläufer Dominik Schrader übergeben. Dieser lief starke eineinhalb Runden, so dass 400 Meter vor dem Ziel ein Vorsprung von circa 50 Metern für den Laufclub BlueLiner reichte, um als Deutscher Meister 2019 nach 8:56,32 die Ziellinie zu überqueren.
Die LG Ohra Energie sicherte sich wieder den Vizemeistertitel in 9:02,04. Die TSG Bergedorf kam mit einer Zeit von 9:55,06 als dritte Staffel ins Ziel vor der Startgemeinschaft Neustadt-Sonnefeld-Staffelstein in 11:14,64.