Seit Anfang dieses Jahres wird die Aufgabe „Bekämpfung der Schwarzarbeit“ im Landkreis Wolfenbüttel im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit durch die Stadt Salzgitter wahrgenommen. Seit Juni ist die Stadt auch personell so aufgestellt, dass der Aufgabenbereich vollständig in Salzgitter bearbeitet werden kann.
Um die neue Verfahrensweise und die zuständigen Mitarbeiter vorzustellen, hatten der Landkreis und die Stadt zu einer Infoveranstaltung „Bekämpfung der Schwarzarbeit im Landkreis Wolfenbüttel“ in den Großen Sitzungssaal des Landkreis-Hauptverwaltungsgebäudes eingeladen. Gekommen waren Vertreter/innen der Kreishandwerkerschaft, der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel, der Stadt Wolfenbüttel und der Gemeinden sowie Samtgemeinden aus dem Landkreis.
„Die Schattenwirtschaft“, berichtete Landrätin Christiana Steinbrügge, „erbringt jährlich 320 Milliarden Euro Einnahmen, das sind 10 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung in Deutschland“. Das habe das Tübinger Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) ermittelt. Das zeige, wie wichtig die Bekämpfung der Schwarzarbeit sei. „Mit der Stadt Salzgitter“, so die Landrätin, „haben wir eine der in diesem Bereich seit Jahren erfahrensten Kommunen und ihr fachlich spezialisiertes Team an unserer Seite.“
Wolfram Skorczyk, Fachbereichsleiter Bürgerservice und Öffentliche Sicherheit der Stadt Salzgitter, überbrachte die Grüße von Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel, der viel Hoffnung in den Erfolg des Projektes steckt.
Die ersten Fallzahlen wiesen darauf hin, dass die Entscheidung zur Zusammenarbeit des Landkreises und der Stadt richtig gewesen sei, resümierte Salzgitters Fachdienstleiter Bürgerservice und Ordnung, Achim Zöfelt. Es seien seit Juni bereits 21 Fälle aufgedeckt und Bußgeldbescheide in Höhe von rund 37.000 Euro in der Innenstadt Wolfenbüttels sowie seinen Ortsteilen Fümmelse, Adersheim und Atzum, aber auch in Schladen, Hornburg, Seinstedt, Börßum, Baddeckenstedt und Groß Elbe festgesetzt worden. Während der Zoll in Braunschweig die nichtselbstständigen Handwerker überprüfe, seien die Kommunen für die Überprüfung der Selbstständigen auf Gewerbeanmeldung und den Eintrag in die Handwerksrolle zuständig.
„Diese tägliche Arbeit lebt von Informationen“, so der Fachdienstleiter. Hinweise auf Schwarzarbeit kämen vom Zoll, der Kreishandwerkerschaft, aber auch aus der Bevölkerung. Wichtig sei auch der kurze Draht zu den Verwaltungen in den betroffenen Kommunen, um zu erfahren, wo beispielsweise ein neues Baugebiet entstanden beziehungsweise geplant sei und dort dann auch verstärkt zu kontrollieren.
Zöfelt versprach: „Wir wollen den Tatbestand der Schwarzarbeit in Wolfenbüttel genauso engagiert und wirksam bekämpfen, wie in Salzgitter.“