#Vickysworld. Vicky ist alles andere als schüchtern. Sie ist wortgewandt. Sie provoziert gerne. Sie ist, wie alle in ihrem Alter, selbstverständlich im Cyberspace unterwegs. Im echten Leben, in der Schule aber wird sie gemobbt. Fake-Fotos von ihr in „eindeutigen Posen“ schwirren durchs Netz – von allen geteilt und kommentiert. Vickys Welt spitzt sich dramatisch zu. Bis Dominik, ihr großer Bruder, beherzt eingreift.
Am Gymnasium im Schloss zeigte das 1-Mann-Theaterstück „Out! – Gefangen im Netz“ die Gefahren im Internet und die notwendige Zivilcourage – direkt im Klassenzimmer für die Klassen des 9. Jahrganges. „Die Inszenierung zeigt: Die Möglichkeiten von Facebook & Co. anderen zu schaden, sind so unbegrenzt wie das Internet und können sowohl jeden treffen als auch jeden verlocken, dabei mitzumachen.“ (NDR)
Schauspieler Ronald Schober spielte in diesem Stück nicht nur die Hauptfigur Dominik Stein (Vicky’s Bruder), sondern auch alle anderen Charaktere aus der Geschichte – insgesamt elf Rollen. In der Inszenierung rund um das Thema „Cybermobbing“ verwandelte er sich in rasanten Wechseln vor den Augen des Publikums vom Ermöglicher in das Opfer bis hin zu den Tätern.
Die jungen Zuschauer*innen hatten so die Möglichkeit, mit ihm gemeinsam aus allen Blickwinkeln einen klassischen Mobbingfall zu betrachten. Wie wird ein selbstbewusstes Mädchen zum „Opfer“? Welche Motive sind auf der Täterseite denkbar? An welcher Stelle hätte wer helfen können? Und wie? Nach der Aufführung konnten im persönlichen Gespräch mit dem Schauspieler sowie in praktischen Übungen Fragen zur Verantwortung und zu Interventionsmöglichkeiten ausgelotet werden.
Nach diesem Gespräch zeigte sich Andrea Brinkop, Lehrerin für Chemie und Biologie am GiS, restlos begeistert: „Die Diskussionsrunde war hochinteressant, weil sich die Schülerinnen und Schüler bei dem Thema sehr engagiert haben. Auch wenn persönliche Erfahrungen nicht thematisiert wurden, merkte man doch, wie sehr das Thema die Jugendlichen betrifft.“
Erfahrungen mit Cybermobbing unterschiedlichster Art dürften jedoch die meisten Jugendlichen haben, wie auch die Forderung nach klaren Verbotsregeln in der Diskussionsrunde zeigte. Dass aber solche Regeln wenig Effekt haben, merkten die Schülerinnen und Schüler schnell selbst. Eine Schülerin formulierte diese Erkenntnis: „Verbote helfen hier nichts, wir müssen uns einfach als Menschen ernst nehmen, die sich so etwas nicht antun dürfen.“