Nach über 20 Jahren kamen neue. Sie glänzen und duften noch. Auf dem Tacho stehen noch nicht viele Kilometer. Drei Mannschaftstransportwagen (MTW) wurden in dieser Woche offiziell von Bürgermeister Detlef Kaatz an die Feuerwehr übergeben. „Es sind drei baugleiche Fahrzeuge“, so der Verwaltungschef. In Abbenrode, Cremlingen und Gardessen ersetzen sie die Vorgänger. Da die Instandhaltungskosten kontinuierlich stiegen, wurde die Beschaffung nötig. Gemeindebrandmeister Marcus Peters sagte, dass auch die Ersatzteilbeschaffung schwieriger wurde. „Neufahrzeuge sind aus Sicht der Gemeinde eine zukunftsorientierte Beschaffung und geben uns auch Sicherheit“, gab Kaatz an. Ende Februar holten sie sie aus dem MAN-Werk bei Lüneburg ab. Hier in der Region musste der Achtsitzer nicht weiter ausgebaut werden. Das Modell wirkt sehr geräumig. „Das liegt am mittleren Radstand“, beschrieb Verwaltungsmitarbeiter Tobias Schwarze. Absperrmaterial, Warndreiecke und Pylonen gehören neben den Funkgeräten zur Ausstattung.
Als Besonderheit verfügen die MTWs über ausklappbare Tische. „Wir können den Mannschaftsraum als Besprechungsraum für Lagebesprechungen nutzen. Außerdem ergänzen sich die Busse ideal mit dem Fahrzeug der Örtlichen Einsatzleitung (ÖEL)“, lobte Peters und dankte: „Der Gemeinderat hat gute und weise Beschlüsse gefasst. Das dient der Sicherheit aller Bürger.“ Im Juni 2021 ging die öffentliche Ausschreibung auf den Markt. Seinen Angaben nach sei es von Vorteil, drei baugleiche Fahrzeuge in der Gemeinde zu haben. Einerseits würden so die Mitglieder besser mit den Bussen klarkommen, andererseits spare das Planungskosten. Neben dem Personaltransport bei Einsätzen dienen sie auch für den Transport von Material der Kinder- und Jugendwehren sowie für Fahrten zu überörtlichen Lehrgängen und für logistische Fahrten. Auch die Anhängerkupplung hob Peters für die Jugendarbeit hervor. Ein normaler B-Führerschein reiche aus.
Laut dem Bürgermeister kostete ein Bus 70.000 Euro – Gesamtinvest also 210.000 Euro. „Wir haben vom Landkreis einen Zuschuss über 15.000 Euro erhalten“, erläuterte Kaatz bei der Übergabe: „Darüber sind wir sehr dankbar.“ Die Ersatzbeschaffung war nötig, weil die Fahrzeuge altersentsprechend in einem schlechten Zustand waren. „Die MTWs sollen grundsätzlich nach 20 Jahren ersetzt werden, wenn ein Gutachten einen schlechten Allgemeinzustand bestätigt und eine Reparatur nicht wirtschaftlich ist“, erklärte er damals.
Richtig froh war Maic Bosse. Denn im Dezember 2020 wurde ihr Bus abgemeldet, weil die Kupplung und Bremse kaputt waren. „Bei unserer Wehrgröße braucht man eine Transportmöglichkeit“, sagte der Wehrleiter aus Gardessen. Der neue Bus ersetzt das Fahrzeug aus 1998. Und da in Cremlingen der Bus nach 24 Jahren keine TÜV-Plakette mehr erhielt, weil Schiebetür, Gurte und Bremse defekt waren, war auch Matthias Buhse über den Nachfolger mehr als glücklich. Denn bei den vielen Einsätzen auf der A39 wird der Bus zur Absperrung eingesetzt. Abbenrodes Ortsbrandmeister Marcus Goldmann freute sich ebenfalls über den besseren Komfort. „Zum alten Fahrzeug sind das Welten.“ Bei ihnen fungiere der Bus außerdem als Führungsfahrzeug des Logistikzuges der Kreisbereitschaft. „Wir sind damit im gesamten Landkreis im Einsatz.“
Laut Kaatz sei der Ratsbeschluss für drei weitere Busse bereits gefasst, die altersbedingt ersetzt werden müssen. „Die Ausschreibung geht in Kürze auf den Markt. Mit einer Auslieferung ist Ende 2023 zu rechnen“, sagte er. Eine Marktabfrage für einen neuen Einsatzleitwagen (ELW1) erfolge ebenso in Kürze. Für 2023 kündigte Kaatz an, dass für Schandelah und Klein Schöppenstedt (Erstbeschaffung) neue Busse ausgeschrieben werden.