Diese Szene kommt nicht so häufig vor: Während sich vorne die Verantwortlichen zum ersten Spatenstich trafen, fuhr hinten schon fleißig schweres Baugerät über das Gelände. Tatsächlich wird schon seit Wochen emsig gearbeitet an der Umsetzung des neuen Baugebiets „Waldblick Nord“ in Dorstadt. „Wir nutzen das perfekte Wetter, um zügig voranzukommen“, sagte Frank Dumröse von den Baubetrieben Kümper und Schwarze (Wolfenbüttel).
Auch wenn er also mehr symbolischen Charakter hatte, legten alle Beteiligten doch viel Wert auf den Spatenstich am vergangenen Dienstag, Vor allem Bürgermeister Bruno Polzin war die Freude darüber anzumerken, dass es nun endlich losgeht in zentraler Ortslage an der Harzstraße. Er berichtete, dass es erste Gespräche und Planungen für diese Bebauung bereits 1989 gegeben habe. „Uns ging es seitdem immer wieder darum, einen Lückenschluss unseres Ortes an dieser Stelle zu erreichen – ein großer Zugewinn an Einwohnern war nie unsere Motivation.“
Aus der Vogelperspektive wird deutlich, was Polzin meint: Dorstadt zieht sich entlang der ehemaligen Bundestraße 4 (Harzstraße), ist aber duch die große Baulücke und das Rittergut geteilt in Ober- und Unterdorf. Das soll sich nun ändern, und entscheidenen Anteil an dieser Entwicklung hat der hauptsächliche Bewohner des Rittergutes, Konstantin von Löbbecke. Während bei den allerersten Gesprächen noch sein Vater Hans-Jost von Löbbecke mit am Tisch saß. war es nun dessen Sohn, der das Baugebiet durch einen Grundstücksverkauf von mehr als 3,5 Hektar ermöglichte.
Dort entstehen jetzt 39 voll erschlossene Grundstücke für Einfamilien- und Doppelhäuser. „In bestimmten Bereichen sind auch Reihenhäuser oder Mehrparteienhäuser möglich“, erklärten Lars Kuhn und Jens Burmester, Geschäftsführende Gesellschafter des Erschließungsträgers JL Projektentwicklung GmbH (Braunschweig) und damit die Bauherrn des Gesamtvorhabens. 30 dieser Grundstücke seien bereits reserviert. „Wir konnten den Bedarf der Leute befriedigen, die schon länger einen Bauplatz in Dorstadt gesucht haben.“ Überhaupt sei die Zusammenarbeit mit Gemeinde und Samtgemeinde angenehm und höchst lösungsorientiert gewesen, unterstrich Burmester im Beisein von Samtgemeinde-Bürgermeister Marc Lohmann. „Das klappt nicht mit jeder Verwaltung so reibungslos.“
Das große Interesse an den Grundstücken, die eine Fläche von 585 und 910 Quadratmeter haben, können die beiden Bauherren leicht erklären: „Die Lage ist doch perfekt, denn es gibt einerseits Landidylle pur mit direktem Blick auf den Oderwald, der sich für Freizeitaktivitäten auch schnell erreichen lässt.“ Andererseits seien die benachbarten Mittel- und Oberzentren durch die gute Verkehrsanbindung schnell zu erreichen.
„Darüber hinaus sorgen wir dafür, dass jede Art von Homeoffice reibungslos funktionieren kann.“ Die Firma htp verlege derzeit überall Glasfaser-Kabel. Zudem würden die Grundstücke im ,Waldblick Nord‘ zu angemessenen Preisen angeboten: „Der Quadratmeter kostet zwischen 140 und 175 Euro.“ Den Verkauf der noch freien Flächen leitet die nowo-Immobilien GmbH (Braunschweig).
Schon jetzt ist klar, dass Dorstadt beim gesamten Bevölkerungsspektrum beliebt ist: „Uns liegen Reservierungen vor von jungen Familien bis zu Middle-Agern“, sagt Lars Kuhn. Diese Bauwilligen dürften sich über das aktuell schöne Wetter sehr freuen: „Wir haben ja schon Anfang Juli mit dem Ausbau des Baugebietes begonnen und sind zuversichtlich, die Kanäle und die Baustraße bis Ende Oktober fertigzustellen.“ Danach können die privaten Bauherren starten. „Unser Endausbau kommt dann nach Errichtung der Eigenheime, also in 2024.“