Der Traum von weißen Weihnachten stieg, als am ersten Advent der Schnee liegenblieb. Die historischen Gebäude waren eingeschneit. Kinder formten Schneebälle. Das Grundstück der Familie von Veltheim war ein regelrechter Besuchermagnet. Mehr Leute kamen, als gegangen sind. So wie am Adventssonntag in Veltheim erlebt, gehen die Menschen gelassener miteinander um, Hektik rückte in den Hintergrund. Hausherr und Veltheims Bürgermeister Alexander von Veltheim war zufällig der allererste, den wir auf dem Gelände antrafen: „Es füllt sich langsam, das ist auch gut so“, sagte er kurz und knapp. Rund zwei Stunden nach Beginn dürften draußen und im Schafstall gut tausend treue Besucher aus der Region gekommen rein. Sie flanierten an den Verpflegungsständen vorbei, ließen sich von den handwerklichen Produkten inspirieren, sei es Stricksocken, Holzarbeiten oder mehr. „Es ist der 32. Weihnachtsmarkt“, so der Vorsitzende der Weihnachtsmarktgesellschaft, Werner Fiedler. Er erzählte, dass zahlreiche helfende Hände die gesamte Woche zum Aufbau kamen und bedankte sich für dieses Engagement. Seinen Dank richtete er auch der Familie von Veltheim aus für die Nutzung des historischen Geländes.
Mit rund 30 Bummelständen haben örtliche Vereine, Gruppen und andere Personen eine schöne Palette angeboten. „Wir sind super zufrieden und freuen uns über den großen Andrang“, bilanzierten auch Fiedlers Stellvertreter Roland Eggert und Schatzmeister Gerhard Helmsen bei unserem Besuch am Sonntagnachmittag. Mit einer Andacht wollten sie den Startschuss für den Weihnachtsmarkt geben. Schon kurz danach drehte sich das Karussell. Kinder saßen im Feuerwehrauto, auf Pferden oder Motorrädern, und freuten sich des Lebens. Dann hörte man Glockenschläge. Aber nicht etwa die der Kirche, sondern die vom Weihnachtsmann. Er hatte einen großen Jutesack dabei und verteilte an die Kinder Geschenke. Vor allem für Kinder ist die Vorweihnachtszeit die aufregendste des Jahres.
Die Erwachsenen sammelten sich derweil vor dem Getränkestand, umklammerten ihre Glühwein-, Kaffee- oder Kakao-Tassen regelrecht und schoben sich die Mützen und Schals tief ins Gesicht, um an etwas Wärme zu gelangen. In gemütlichen Runden standen die Besucher an Stehtischen, verlebten harmonische Stunden, klönten über dieses und jenes, ja über den Dorffunk. Während bei vielen Besuchern die Geselligkeit im Fokus stand, ließen andere die Kassen beim Kauf von Kunsthandwerk und Geschenkartikeln klingeln.
Mit einsetzender Dämmerung wurde es noch frostiger und man rückte noch enger zusammen. Da halfen auch eine warme Pilzpfanne oder ein Backschinkenbrötchen. Es gab vieles, was das Herz wärmte und der Seele guttat. Insgesamt dürfte die 32. Auflage an die gute Besucherzahl der Vorjahre angeknüpft haben.