Über eine schöne Spende freut sich die DRK-Tafel mit ihren Ausgabestellen in Wolfenbüttel und Schladen: Vertreter der Lions-Clubs Wolfenbüttel sowie „Herzog August“ (ebenfalls Wolfenbüttel) überbrachten jetzt 2.000 Euro. Den Anstoß hatte ein Schreiben der bundesweiten Lions-Stiftung gegeben. Darin hieß es, den coronabedingt unter Druck geratenen Tafeln müsse unter die Arme gegriffen werden. Die Stiftung lobte 1.000 Euro pro Tafel aus, Auflage: die örtlichen Lions-Clubs müssten ihrerseits 1.000 Euro beisteuern.
„Das haben wir sehr gerne getan“, sagte Martin Roßa beim Treffen in der Tafel am Großen Zimmerhof. Er ist aktueller Präsident im Club „Herzog August“ und wusste zu berichten, dass diese Runde seit ihrer Gründung vor zehn Jahren zu den regelmäßigen Förderern der Tafel gehört. „Von Anfang an haben wir zum Beispiel die jährlichen Ausflüge mit den Kindern der Tafelkunden unterstützt und begleitet.“ Auch Bernhard Bergmann, Präsident des deutlich älteren Lions-Clubs Wolfenbüttel, lobte die Arbeit der Tafel. Und er verwies auf das Schreiben der Lions-Stiftung, das den Anlass für die bundesweite Aktion gegeben hatte: Dort ist von 1,6 Millionen bedürftigen Menschen die Rede, die regelmäßig das Angebot der deutschen Tafeln in Anspruch nehmen müssen.
Im Anschluss gaben Juliane Liersch, Aline Gauder und Uwe Rump-Kahl von der Tafel ihren Gästen einen Einblick in die Arbeit und die räumliche Situation der Tafel. „Da sich unter den Empfängern besonders viele Ältere befinden, also Menschen aus der Risikogruppe, haben wir uns zu Beginn der Corona-Krise entschlossen, die Tafel vorübergehend zu schließen“, berichtete Rump-Kahl. Weil andererseits gerade in dieser Situation aber der Kreis der Bedürftigen wuchs, erfand der DRK-Kreisverband die „kontaktlose Tafel“: Die Ausgabe wurde an die Eingangstür gerückt, und nur jeweils ein Abholer durfte das Geschäft betreten. „Überhaupt haben unsere Einrichtungen Vorbildcharakter“, erzählte Juliane Liersch. So sei hier erstmals das System der Terminvergabe praktiziert worden. „Dadurch vermeiden wir seit Jahren die Schlangenbildung vor dem Geschäft – was gerade zu Corona-Zeiten doppelt sinnvoll ist.“ Außerdem weiß das DRK auf diese Weise immer sehr früh, wann wieviele Abholer kommen. „Dadurch können wir die vorhandenen Lebensmittel gerecht auf alle verteilen“, betonte sie. „Bei uns gibt es das nicht, dass den Letzten die Hunde beißen.“
Beim Rundgang erklärte Geschäftsführer Uwe Rump-Kahl, dass der DRK-Kreisverband pro Jahr 170.000 Euro für die Tafel ausgebe – für die Kühltransporter, für das Sortierungsgebäude und für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter. „Darum sind wir sehr froh über jede Spende, die uns für bedürftige Menschen erreicht.“ Und er blickte hoffnungsvoll auf das Ende des Monats: Dann soll in Eberts Hof neben der Tafel auch wieder der Second-Hand-Laden öffnen. „Allerdings werden wir beide Bereiche trennen müssen“, erklärte er. „Nach Pfingsten öffnen wir den Second-Hand-Laden vormittags von 9 bis 13 Uhr, und am Nachmittags läuft dann die Tafelausgabe von 13.30 bis 16.30 Uhr.“