Nach 40 Jahren der Entwicklung präsentiert sich der DRK-Rettungsdienst heute so professionell und personalstark wie noch nie. Was alles dahinter steckt, kann man am Sonnabend, 8. September, erfahren, wenn der Rettungsdienst ab 11 Uhr zum Tag der offenen Tür in und um den DRK-Kreisverband an der Wolfenbütteler Dietrich-Bonhoeffer-Straße einlädt. Er feiert dann seinen 40. Geburtstag. Unter anderem hat sich Landrätin Christiana Steinbrügge als Gast angekündigt.
Dafür gibt es ein beeindruckendes Programm, das Mitarbeitern des Rettungsdienstes organisieren. „Bei den meisten Jubiläen gibt es Vorführungen nur zum Zugucken“, sagt Sven Hagen Damke, Notfallsanitäter. „Wir wollen aber nicht nur zeigen, was wir zum Beispiel bei einem Herzinfarkt machen, sondern auch erklären, was dabei alles im Körper passiert.“ Gemeinsam mit der Feuerwehr gibt es eine große Übung, in einer der Hallen präsentiert das Klinikum Wolfenbüttel das Triage-System der Notaufnahme. Auch Christoph 30, der Rettungshubschrauber, ist vor Ort – wenn er nicht gerade zu einem Einsatz muss.
Christoph 30 hat neben dem Piloten und einem Notarzt immer einen Notfallsanitäter des DRK an Bord. „Diese Leute verfügen über eine zusätzliche Qualifikation für den Hubschraubereinsatz“, erklärt Andreas Richter, Leiter des Rettungsdienstes. Er ist derjenige, der bei 89 Mitarbeitern – zum Größenteil Rettungs- und Notfallsanitäter –, und 15 Fahrzeugen an fünf Standorten den Überblick behalten muss. „Wir haben jeweils eine Wache in Heiningen und Schöppenstedt, eine in Wolfenbüttel am Exer und die Hauptwache in der Dietrich-Bonhoeffer-Straße. Dazu ist ein Notarzteinsatzfahrzeug am Klinikum stationiert“, zählt er auf. Was genau die Unterschiede zwischen den Fahrzeugen des Rettungsdienstes ist, kann ebenfalls am Tag der offenen Tür besichtigt werden.
Das DRK informiert zudem über die verschiedenen Berufe und die dreijährige Ausbildung zum Notfallsanitäter. Seit 2014 die höchste Qualifizierung im Rettungsdienst nach den Ärzten. „Der Notfallsanitäter übernimmt Aufgaben, die früher nur ein Arzt durfte beziehungsweise für Rettungsassistenten nicht eindeutig geregelt waren. Gerade in ländlichen Gebieten gibt es weniger Ärzte, damit fehlen auch Notärzte für den Rettungsdienst“, sagt Richter.
Sein Vorgänger, Hansjoachim Jentsch, stieg 1981 in den Rettungsdienst ein und kann sich noch gut erinnern, wie sich der Rettungsdienst in Wolfenbüttel entwickelt hat: „Wir waren zwölf Mitarbeiter und der Dienst nur von 8 bis 18 Uhr besetzt. Für den Patiententransport gab es zu Tragen-Wagen umgerüstete T2-Bullis und ein Golf GTI war das Notarztfahrzeug.“
Er hat noch in der ersten Leitstelle in der alten Wache im Rosenwinkel gearbeitet und die Entwicklung zu einem professionellen Betrieb begleitet. Einer der ebenfalls Anfang der 1980-er Jahre einstieg und immer noch dabei ist, ist Wilhelm Borchert: „Was den Beruf spannend macht, ist, dass wir alle Schichten der Bevölkerung kennen lernen und alle gleich behandeln. Jeder Tag ist anders, es sind immer andere Notfälle und andere Menschen“, erklärt er. Dem könnten auch das Technische Hilfswerk und die Polizei zustimmen, die ebenfalls ihre Arbeit beim Tag der Offenen Tür in der Dietrich-Bonhoeffer-Straße präsentieren.