Am kommenden Sonntag, 10. Februar, findet im Schloss Museum Wolfenbüttel eine öffentliche Führung durch die Sonderausstellung „Schlossblicke“ statt. Der Rundgang mit dem Historiker Sebastian Mönnich beginnt um 15 Uhr (6 Euro pro Person). Am Ende der Tour erwartet die Teilnehmer etwas Besonderes.
Der Salzgitteraner Modellbauer Wilhelm Peters berichtete über den Entstehungsprozess und die einzelnen Arbeitsschritte des von ihm gefertigten sowie in der Ausstellung gezeigten Modells des Wolfenbütteler Schlosses. Für das im Maßstab 1:50 gebauten Unikats benötigte der Modellbauspezialist, der bereits einige Schlösser in Niedersachsen nachgebaut hat, über 4.500 Arbeitsstunden und verwendete dafür mehr als 10.000 Teile.
Mit der Ausstellung „Schlossblicke“ hat das Museum Wolfenbüttel einen weiteren Beitrag zum Stadtjubiläum „900 Jahre Wolfenbüttel“ geleistet. Das Museum hat dazu seine Magazine geöffnet, ans Licht kommen bisher selten gezeigte Exponate, besondere Episoden, Kuriositäten und bis dato nicht erzählte Geschichten. Der Ausstellung mit rund 200 Objekten und 24 Schautafeln, die bis zum 17. März 2019 im Schloss Museum zu sehen ist, gelingt es auf diese Weise, so viele Blicke auf das Schloss zu werfen und verschiedene Perspektiven einzunehmen wie möglich.
Aber auch der Wandel von der mittelalterlichen Wasserburg des Jahres 1118, dem Burgschloss der Renaissance zum Barockschloss, das die Herzöge Anton Ulrich (reg. 1685–1714) und August Wilhelm (reg. 1714–1731) vollendeten, wird anhand von bauhistorischen Rekonstruktionen durch Sebastian Mönnich ausführlich dargestellt.
Zu den Ausstellungsstücken zählt das Wolfenbütteler Keulenglas, das aus dem 16. Jahrhundert stammt und bei Restaurierungsarbeiten im Schloss Wolfenbüttel entdeckt wurde. [Gezeigt wird auch die 1747 von Herzog Carl I. erlassene Gründungsverordnung der berühmten und bis heute fertigenden Porzellanfabrik Fürstenberg.]
Dass am Wolfenbütteler Hof vermutlich exotische Tiere gehalten wurden, beweist ein im Schloss-
turm gefundenes und in der Ausstellung präsentiertes Skelett eines Makaken, eine mit den Meerkatzen verwandte Affenart. Zudem gibt es die Reste des letzten Festes am herzoglichen Hof zu sehen, ehe der Hof 1753/54 nach Braunschweig zog.