Der Kreisverband des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes der Region Braunschweig-Wolfenbüttel (DEHOGA) hatte zum Neujahrsempfang in die Dornse des Altstadtrathauses geladen. Wichtigste Themen waren dort der Fachkräftemangel, das abzusehende Verbot von Einweg-Geschirr und an vorderster Stelle die Auswirkungen des Braunschweiger Karnevals auf Gastronomie und Hotellerie.
Der Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband für das Gastgewerbe begrüßte zu seinem Neujahrsempfang gut 150 Gäste. Neben Gastronomen und Hoteliers waren der Einladung wieder Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft gefolgt, so dass der 1. Vorsitzende Bernd Weymann zu Beginn der Veranstaltung viele Gäste auch an den festlich eingedeckten Stehtischen begrüßen konnte. Darunter Braunschweigs Oberbürgermeister Ulrich Markurth und BS|Energy-Vorstandschef Julien Mounier, den Zugmarschall vom Komitee Braunschweiger Karneval Gerhard Baller sowie den DEHOGA-Geschäftsführer Mark Alexander Krack und seinen Stellvertreter Frerk Hennicke.
Weymann machte deutlich, dass es bei der Motto-Auswahl des Verbandes dieses Jahr gar nicht so sehr darum gehen würde, die aus Sicht der Branche problematischen Themen in den Vordergrund zu stellen. Vielmehr wolle man die Bedeutung der 5. Jahreszeit auch für gastgewerbliche Betriebe einmal in den Fokus nehmen.
2018 sei, so Weymann ein gutes Jahr für Hotellerie und Gastronomie gewesen. Im Kreisverband habe man zu vielen wichtigen Themen Arbeitskreise eingerichtet. Dazu zählt auch die Nachwuchswerbung, um dem Fachkräftemangel in den Hotels und Küchen entgegenzutreten. Aber auch die Fragen rund um die Beschäftigung von Menschen mit Migrationshintergrund und das geplante Verbot von Einweg-Geschirr würde man ausgiebig diskutieren und Lösungsvorschläge erarbeiten.
Geschäftsführer Mark Alexander Krack begrüßte als Moderator und Interviewer auf dem Podium Braunschweigs Oberbürgermeister Ulrich Markurth, den Zugmarschall und Geschäftsführer des Komitees Braunschweiger Karneval Gerhard Baller als oberstem Zeremonienmeister des Schoduvels und neben Bernd Weymann auch Julien Mounier, Vorstandschef der BS|Energy-Gruppe und Vertreter aus dem Kreise der jüngst erst aus der Taufe gehobenen Närrischen Ritterschaft der Brunonen. Bei der Diskussion wurde deutlich, wie verbindend der Karneval in Braunschweig ist.
Diese fünfte Jahreszeit ist besonders für Hoteliers und Restaurantbesitzer wichtig. Dabei gehe es nicht nur um den „Schoduvel“, den großen Umzug, der in diesem Jahr am 3. März stattfindet, sondern laut Bernd Weymann auch um die Zeit vom 11.11. bis zum Aschermittwoch mit den vielen karnevalistischen Veranstaltungen in den Hotels und Restaurants der gesamten Region. Dehoga-Geschäftsführer Mark Alexander Krack wusste über „Karnevalsbedingte“ Steuereinnahmen der Stadt Köln in Höhe von drei Millionen Euro zu berichten.
Ulrich Markurth und auch der in Frankreich geborene Julien Mounier finden die gesellschaftliche Bedeutung des Braunschweiger Karnevals wichtig. Markurth erinnerte an den Umzugs-Ausfall 2015 wegen möglicher terroristischer Attentate. Dieses Erlebnis sei sowohl für die Veranstalter, die fröhlichen Narren und Jecken, aber auch für das Gastronomie-Gewerbe äußerst schmerzlich gewesen. Für die nächsten beiden Umzüge blicken aber alle fröhlich nach vorn!
Die Löwenstadt steht in Sachen Kongresse und Tagungen im Vergleich mit anderen Städten gut da. Der ab April 2020 geplante Umbau und die Renovierung der Stadthalle werden als eine wichtige Maßnahme gesehen, Braunschweig auch zukünftig als wichtigen Standort für Tagungen und Kongresse zu präsentieren. Diese Planung betrifft den Karnevalsumzug aber 2019 und 2020 nicht.
Es ist aber dennoch ein Problem, wenn der Karnevalsumzug aufgrund der Sanierung der Braunschweiger Stadthalle dann nicht mehr dort enden kann und darüber hinaus eine Veranstaltungsstätte für die Karnevalisten während der Sanierungsdauer abhanden kommt. Einig waren sich die Diskutanten auf der Bühne, dass man gemeinsam aber auch diese Hürde wird nehmen können.
Umrahmt wurde die Veranstaltung durch Auftritte der Braunschweiger Burgsänger, die – traditionell üblich – auch einen musikalischen Gruß nach Hannover schickten.
Weymann dankte den Sponsoren aus den Mitgliedern des „Gastronomie Partner-Kreises“. Funkenmariechen Rebecca Manske zeigte zum Abschluss ihr Können in der Dornse und erhielt dafür starken Beifall.