„Uuuund bitte!“ Dieser Ausruf ist momentan öfter im kleinen Elmdorf Kneitlingen zu hören. Denn genau so leiten Regisseure offenbar Filmszenen ein. Filmdreh in Kneitlingen? Ja!
Der Pressesprecher der Samtgemeinde Elm-Asse Florian Kneifel hatte die Werbetrommel für Till Eulenspiegel gedreht und diverse Filmteams haben angebissen. Nachdem zu Beginn des Jahres bereits der NDR in Kneitlingen drehte, liefen in der vergangenen Woche Dreharbeiten des MDR. In der Sendung „Rätsel, Mythen und Legenden“ wird es am 10. April um 18.05 Uhr einen Film über die Elmregion und natürlich Till mit dem Titel „Till Eulenspiegel – Ein Narr und finsterer Straßenräuber?“ geben. Zwei Tage lang drehte das Berliner Filmteam in Kneitlingen und Schöppenstedt.
Die Fernsehleute zeigten sich begeistert vom Elm, der Landschaft und natürlich von Kneitlingen. So wurde zum Beispiel ausgiebig in der Eulenspiegelstube gedreht, wo, wie jeder weiß, immer ein Bett, ein Brot und ein Schnaps bereitstehen, falls Eulenspiegel doch noch mal nach Hause kommen sollte. „Was für ein niedliches, tolles Dorf mit soviel Geschichte“, zeigte sich die Moderatorin der Sendung Janine Strahl-Oesterreich begeistert. Auch wenn einige Szenen wegen sehr aufdringlicher Zaungäste wiederholt werden mussten. Auf dem Nachbargrundstück zur Eulenspiegelstube hatte sich spontan ein lautstarker Flashmob aus Pferden und zwei Schweinen gebildet, die unbedingt ins Bild wollten. Oder ans Brot, man weiß es nicht. Die Filmleute nahmen es mit Humor.
Nach den ersten Drehs in Kneitlingen ging es weiter nach Ampleben zu Bäcker Garbe. Dort wurden Eulen und Meerkatzen gebacken. Bäckermeister Henning Garbe hatte dafür extra uralte Eulen- und Affen-Backformen hervorgeholt, die zum Filmeinsatz kamen. Nachdem sich die Crew in der Bäckerei gestärkt hatte, ging es wieder zurück nach Kneitlingen. Die Szene, wie Eulenspiegel mit seinem Vater auf einem Pferd saß und vorne sitzend entweder die Zunge rausstreckte oder hinten sitzend den blanken Hintern zeigte, sollte gedreht werden. Zu diesem Zweck wurden eigens drei Kneitlinger Statisten angeheuert, die mit historischen Kostümen der Schöppenstedter Bürgerwehr ausgestattet wurden.
Aus Jugendschutzgründen verzichtete man natürlich auf die Szene mit dem Gesäß, dieses schmerzte hinterher aber doch ein wenig, weil rund 20 Mal im Trab den Kirchberg hoch und runter geritten werden musste, bis die Regisseurin zufrieden war. Für einen Apfel ließ Pferd Rocky, cool wie Kaltblüter nun mal sind, dann sogar noch den Kameramann aufsitzen und brachte ihn mit seiner Ausrüstung zurück zum Auto. Klappe und Aus? Nur kurz. Denn schon für den Mai hat sich ein Filmteam von arte aus Paris angekündigt, um wieder in Kneitlingen zu drehen. „Uuuund bitte!“