„Danke und Tschüss“ hieß es am Freitagabend auf der Jahreshauptversammlung der Dachdecker-Innung Wolfenbüttel-Salzgitter. Stefan Stümpel hat nach knapp sieben Jahren sein Amt als Obermeister der Innung an Ole Kammerhoff abgegeben. Kammerhoff wurde zuvor einstimmig von den Innungsmitgliedern gewählt.
„Ich hatte eine tolle Zeit als Obermeister. Es war eine sehr gute, erfolgreiche und tolle Zusammenarbeit. Wir haben uns den Herausforderungen gestellt und sie gemeistert“, so Stümpel und dankte allen für die Arbeit innerhalb der Innung. Stümpel, der das Amt des Obermeisters seit 2013 inne hatte, bleibt jedoch im Vorstand. Er wechselt, gemeinsam mit Tobias Malik und Marcus Fredersdorf in den Kassenprüfungsausschuss. Ole Kammerhoff wird zukünftig die Geschicke der Innung leiten. Im Vorstand hatte man sich zuvor auf den Dachdeckermeister aus Salzgitter geeinigt. Sein Stellvertreter ist, wie auch schon neben Stefan Stümpel, Florian Grabenhorst. Einen Wechsel gab es auch bei der Funktion des Lehrlingswartes. Marcel Knopf gab sein Amt an Dirk Weigel ab. Einen „Zuwachs“ gab es mit Clarissa Heuer, sie wurde als Obfrau der Gastmitglieder in den Vorstand gewählt.
Schulstandorte durch Nachwuchs sichern
Neben den Wahlen wurden auch verschiedene Themen angesprochen. So berichtete Stümpel vor dem Amtswechsel, dass das Interesse junger Menschen am Dachdeckerhandwerk offenbar zunimmt. Die aktuellen Zahlen in den Berufsfachschulen und die Resonanz bei den Berufsfindungsmessen würden dafür sprechen. Maßnahmen, die innerhalb der Innung zur Nachwuchsgewinnung angeschoben wurden, würden also Wirkung zeigen. Nichtsdestotrotz wolle und müsse man auch in Zukunft Nachwuchs für das Handwerk generieren.
Warum das wichtig ist, führte Michael Wolff, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Südost- Niedersachsen, aus. Viele Berufsfachschulen stünden vor dem Aus, weil die Schülerzahlen dramatisch zurückgingen, berichtet Wolff. Überlegungen seitens der Landesregierung, Schulstandorte mit geringer Schülerzahl zu schließen und die Auszubildenden in anderen Kreisen und Städten unterzubringen, würde den Fachkräftemangel im Handwerk weiter verschärfen. Mit der größeren Entfernung wächst auch der Zeitaufwand. Ein Umstand, der junge Leute eher entmutigt als motiviert einen Handwerksberuf zu ergreifen. „Wir müssen uns also überlegen, wie wir da zukünftig weiter verfahren und uns ein Konzept überlegen“, so Wolff.