Wer kennt sie nicht? Die beiden 1959 geschaffenen Kultkomikfiguren dürften doch im Prinzip jeden in der Kindheit begleitet haben. Asterix, sein Kumpel Obelix, dessen Hund Idefix und der Zaubertrank-Druide Miraculix begeistern noch heute Millionen Menschen – nicht nur Kinder, auch Erwachsene. Grund genug, ihnen ein Fest zu bescheren. 

Bereits im vorigen Jahr rollten die Planungen in Schulenrode dafür an. „Schaufenster“ berichtete im Juni 2024 über einen Sensationsfund, nämlich dass bei Ausgrabungen ein Gallier gefunden worden sei. Der Artikel zog Kreise, nicht jeder nahm die kuriose Story positiv auf. Allerdings, Ortsbürgermeister Helmut Wolk lobte: „Der Artikel hat genau das gebracht, was er sollte: Jede Menge Aufmerksamkeit für das, was wir vorhaben.“ Die Schulenröder brachte man schon immer für ihre außergewöhnlichen Ideen in Verbindung – Stichwort: Löschteich in Flammen und Almabtrieb auf dem Lindenberg.

Nun wird es ein großes Fest zu den Comic-Helden geben, die den römischen Eroberern in Schulenrode Widerstand leisten. „Die Planungen laufen auf Hochtouren“, erzählte Wolk bei einem kürzlichen Pressetermin. Das gesamte Dorf, ja quasi jeder Einwohner, sei in die aufwendigen Vorbereitungen involviert. Geplant wird mit über einhundert Akteuren und über tausend Gästen. Bereits bei den Karnevalsumzügen in der Gemeinde Cremlingen und in Veltheim rollten die Schulenröder mit einem Werbewagen mit. Und genau bei den Karnevalisten stießen sie auf offene Ohren mit ihrer Idee. Jecken aus Cremlingen und Destedt bauten daher auch einen römischen Motivwagen. Neben den beiden Ortschaften sind auch die Veltheimer Junggesellen fest in die Planungen eingebunden. 

Wolk fügte augenzwinkernd hinzu: „Bei Ausgrabungen wurden die Überreste eines Galliers gefunden. Nachforschungen haben ergeben, dass in der Zeit neun nach Christus, vor Errichtung des Limes, sowohl römische Legionäre wie auch Gallier auf dem Gebiet des heutigen Schulenrodes unterwegs waren. Die Widerspenstigkeit der Einwohner hat offenbar eine lange Tradition, derer in diesem Jahr gedacht werden soll.“

Der Festauftakt wird am 26. April um 15 Uhr stattfinden. Schulenrode wird von den Römern besetzt, die Schulenröder selbst bilden das kleine gallische Dorf nach, welches Widerstand leistet. In ihrem Drehbuch wird das aufmüpfige Dorf als „Schulenrodum“ bezeichnet. Der Festtag trägt den Titel „Vom Hinkelstein zum Grenzstein“. „Wir wollen den Hinkelstein aufstellen. Der Grenzstein dient als Symbol für die Römer: Hier ist Ende für Euch“, so der Ortsbürgermeister, der beim Fest den Namen „Majestix“ trägt. Den Findling, der haargenau wie ein Hinkelstein aussieht und jemand zufällig im Garten liegen hatte, holten die Organisatoren aus Mecklenburg ab. „Der Steinmetz aus Weddel, Hardy Girod, arbeitet noch die Jahreszahl 2025 (MMXXV) ein“, erzählte er weiter. Als Programmpunkt treffen am 26. April die Gallier und Römer aufeinander. An ihrer Demarkationslinie wird es, wie könnte es auch anders sein, eine Keilerei geben. Hinterher ist eine Party geplant. Der Grill wird befeuert und natürlich gibt es Gezapftes. 

Die Hauptveranstaltung ist für den  21. Juni geplant. „Es wird ein großes Gelage mit einem gallischen Dorf und den Römerlagern Kleinbonum, Babaorum und Aquarium organisiert, bei dem Gallier auf Römer treffen und Kultur aus dieser Zeit gelebt wird.“ Spiele und Wettbewerbe werden zum Mitmachen animieren und von einem Fanfarenzug mit Blasmusik eröffnet. Schilder und Schwerter werden fleißig gebastelt. Sperrwerfen, Hufeisen werfen, Zeltdörfer, Palisadentore, Wachtürme, Wasserbomben – der Tag verspricht maximalen Spaß. Fischverkäufer und Schmiede sind dabei, zudem der im Comicfilm nervende Musiker Troubadix mit seiner Harfe. Ein römischer Streitwagen wird mit einem Pferd durchs Dorf fahren. Besucher erhalten den berühmten „Passierschein A38“. Drei Römerlager bauen sich im Ort auf und bieten Speisen wie Wildschwein, Fisch, Wurst und Pizza an sowie Getränke wie Wein, warme und kalte Cervisia und der bisher in seiner Zusammensetzung geheim gehaltene Zaubertrank darf natürlich auch nicht fehlen. Ein Hausschwein am Spieß soll abends brutzeln. Das Orga-Team freut sich auf die beiden außergewöhnlichen Festtage. Helmut Wolk im Namen aller Helfer: „Wir laden alle ganz herzlich ins gallische Dorf Schulenrodum ein.“