Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe des THG haben jetzt in einer gemeinsamen Aktion mit der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel und der Stadt auf dem Kreisel Am Herzogtore mit Vergissmeinnicht ein Zeichen gegen das Vergessen gepflanzt.

 Anlass ist der kommende Gedenktag zum 80. Jahrestag der Befreiung des Strafgefängnisses und der Stadt Wolfenbüttel am 11. April 2025. Die frühere Hinrichtungsstätte der JVA liegt nur wenige Meter in Luftlinie entfernt. Seit 1937 fanden im Strafgefängnis Wolfenbüttel Hinrichtungen statt. Bis 1945 wurden hier 526 Menschen hingerichtet. Die Schüler haben sich im Rahmen des Unterrichts bereits im Vorfeld mit der Thematik ausführlich beschäftigt – auch ein Besuch der Gedenkstätte habe schon stattgefunden, wie Lehrerin Britta Schinke, sie ist auch pädagogische Mitarbeiterin der Gedenkstätte, sagt.

Die beiden Gärtnermeister, Dirk Fellenberg und Stefanie Pfeifenbrink vom Fachbereich Öffentlicher Raum – Grünflächenamt, begleiteten die Schülerinnen und Schüler, gaben Tipps und halfen natürlich auch bei Bedarf. „Das Vergissmeinnicht ist botanisch eine zweijährige Pflanze, die gerne im Spätsommer ausgesät wird. Diese entwickelt dann über die dunkle Jahreszeit ihren Habitus und blüht im darauffolgenden Frühjahr bis Frühsommer. Besonders beliebt, und die am meisten verbreitete Sorte, ist die hellblau blühende Pflanze. Aber es gibt auch die Farben weiß und rosa. Botanisch heißt das Vergissmeinnicht  Myosotis sylvatica, gehört zu der Pflanzenfamilie der Raublattgewächse und ist im Kaukasusraum, Westasien und Pakistan beheimatet. In der Frühjahrsbepflanzung ist diese eine hervorragende Abwechslung zwischen den Violen, Cornuten und Zwiebelblühern wie Tulpe und Narzisse“, erklärt Dirk Fellenberg. Großer Wert wurde bei der Aktion natürlich auch auf den Aspekt Sicherheit gelegt. Alle Beteiligten wurden mit Warnwesten und Handschuhen ausgestattet, um im öffentlichen Raum auch sicher arbeiten zu können. Die Verkehrsteilnehmer wurden mit entsprechenden Hilfsmitteln auf die Arbeiten auf dem Kreisverkehr aufmerksam gemacht.

„Es gibt“, so berichtet er, „zu dieser Pflanze auch eine Legende, die aus dem Mittelalter stammt. Darin pflückte ein Ritter einen Strauß Blumen für seine Geliebte, dabei fiel er ins Wasser und seine schwere Rüstung zog ihn hinab. Bevor er ertrank, warf er noch schnell seiner Jungfrau die Blumen zu und rief: Vergiss mein nicht!“ Welche Blume könnte also besser gegen das Vergessen gepflanzt werden?